Mit zunehmenden Temperaturen lauert sie wieder…
Die gemeine ZECKE – auch als der gemeine Holzbock bekannt!
Die Zecke gilt als Blutsauger – nicht nur beim Menschen – sondern und vor allem beim Tier und kann gefährliche Krankheiten, wie Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose etc. auf das Tier übertragen.
Wann sind die Zecken aktiv?
Früher dachte man, dass die Zecke nur im hohen Gras auf ihre Beute wartet, sich auf sie fallen lässt und dann zubeißt. Und dass sie nur in den Monaten März bis Oktober aktiv ist.
Leider – bedingt durch unser mildes Klima – treiben tatsächlich die ersten Zecken schon im Januar ihr Unwesen.
Zecken sind milbenartige Tiere mit acht Beinen. Da sie weder Augen noch Nase haben, nehmen sie ihren Wirt bzw. dessen Körperwärme, den Geruch von Buttersäure, Ammoniak und einige weitere Stoffe durch ihr Haller’sches Organ war.
Die Zecke lauert auf Grashalmen, in Bäumen, in Sträuchern und Büschen auf ihre Beute und lässt sich auch gerne aus 1 Meter Höhe auf ihr Tier herabfallen. Sie beißt auch nicht, sondern sie sticht. Sie sticht mit ihrem Stechrüssel zu und bohrt ihn in die Haut des Tieres. Gleichzeitig gibt sie mit dem Stich ein örtliches Betäubungsmittel ab (damit ihr Opfer nichts spürt) und saugt Blut aus ihm. Bei geschwächten und kleinen Tieren kann dies mitunter sogar zu Anämie (Blutarmut) führen. Und obendrein kann sie in ihren auserwählten Wirt verschiedene Krankheitserreger absondern.
Welche Erkrankungen kann die Zecke auf das Tier übertragen?
- Borreliose – die bekannteste Erkrankung wird übertragen durch Borrelien (Bakterien). Häufigste, mögliche Symptome: Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber, Wanderröte (bei dichtem Fellbesatz leider nicht immer sichtbar), Gelenksbeschwerden mit Schwellung, Wärme, Lahmheit, Schädigung des Nervensystems bis zur Schädigung von Organen wie Herz und Nieren…
- Babesiose – „Hundemalaria“, übertragen durch einzellige Sporentierchen, kommt überwiegend in den Mittelmeerregionen vor. Häufigste, mögliche Symptome: Mattigkeit, Appetitlosigkeit, hohes Fieber, Zerstörung der roten Blutkörperchen (führt zu Anämie), Lähmungserscheinungen, Augen- und Maulentzündungen…
- Ehrlichiose – übertragen von Ehrlichia-Bakterien, tritt überwiegend in den Mittelmeerregionen auf. Häufigste, mögliche Symptome: hohes Fieber, Inappetenz (Fressunlust), Erbrechen, Schleimhaut- und Hautblutungen, Muskelzuckungen
- Anaplasmose – übertragen durch Bakterien. Häufigste, mögliche Symptome: grippeähnliche Symptome wie Fieber, Glieder-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Erbrechen, Durchfall, kann auch zu Organversagen und Atemnot führen…
Sämtliche Erkrankungen können beim Tierarzt durch einen Antikörper-Test (Bluttest) bestimmt werden.
Was passiert aber nun, wenn eine Zecke zugestochen hat und dem Tier diverse Krankheitserreger übertragen hat?
Nicht jedes Tier wird daran gleich erkranken, die übertragenen Bakterien jedoch bleiben von nun an im Körper des Tieres schlummernd vorhanden. Auch zu einem späteren Zeitpunkt können verschiedene Krankheiten noch ausbrechen.
Ist ein Tier tatsächlich infiziert und die Bakterien oder Viren aktiv, zeigt es meist typische Symptome wie geschwollene Lymphknoten, erhöhte Körpertemperatur, Abgeschlagenheit, Blutungsneigung, neurologische Ausfälle oder Störungen im Bewegungsablauf.
Wird z.B. eine Borreliose rechtzeitig anhand einer Antikörperbestimmung über das Blut erkannt, ist sie in den ersten Wochen sehr gut behandelbar (zu den verschiedenen Therapiemöglichkeiten wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt oder Tierheilpraktiker!)
Gegen die Ansteckung an der viralen FSME sind unsere Tiere scheinbar resistent! Diese Krankheit finden wir überwiegend beim Menschen!
Können wir als Tierbesitzer vorbeugen?
Ja, in gewisser Weise schon. Es gibt mittlerweile unzählige Parasiten-Abwehr-Produkte zur Prophylaxe – auch spezielle gegen Zecken. Natürliche und chemische Präparate, Spot-on-Präparate (für den äußerlichen Gebrauch), Halsbänder, Sprays, Öle Ergänzungsfuttermittel (innerlich für die Umstimmung des Hautgeruches), u.v.m.
Eine Empfehlung sprechen wir an dieser Stelle ausdrücklich NICHT aus. Auch hier bitten wir Sie, sich bei Ihrem Tierarzt, Tierheilpraktiker oder im Zoo-Fachhandel beraten zu lassen!
Was wir aber dringend raten: Bitte untersuchen Sie Ihren Liebling täglich und nach jedem Aufenthalt im Freien und durchforsten Sie sein Fell. Hilfreich – aber leider nicht bei jeder Tierspezies machbar – ist das Kämmen mit einem Flohkamm.
Und sollten Sie trotz vieler Vorsichtsmaßnahmen dennoch eine angesaugte Zecke finden:
- wenn Sie eine „frische“, kleine Zecke innerhalb 12 Stunden entdecken, erhöht das die Chance, dass die Zecke in dieser Zeit noch keine Krankheitserreger an Ihr Tier abgegeben hat.
- Bitte NIEMALS Alkohol, Benzin, Kleber oder Öl auf die Zecke geben! Sie wird umgehend ihren Mageninhalt in die Bisswunde entleeren und damit Krankheiterreger absondern.
- Entfernen Sie eine Zecke mit einem speziellen Zecken-Haken, -Karte, -Zange oder zur Not auch mal mit den Fingernägeln und vernichten Sie die Zecke unbedingt!
- Die Zecke soll nicht gequetscht werden und auch nicht herausgedreht werden (sie hat kein Gewinde!), sondern nur mit einer ganz leichten Drehbewegung nach oben herausgezogen werden. Die Einstichstelle danach bitte mit einem Desinfektionsmittel versorgen, damit sich die Stelle nicht entzündet. Sollte es trotzdem zu Rötung, Wärme oder Schwellung kommen und diese Symptome nach ein paar Tagen nicht abklingen, bitte baldmöglichst einen Therapeuten aufsuchen!
Außerdem noch wissenswert:
Eine vollgesaugte Zecke kann durch eine ausgiebige Blutmahlzeit bis zu 5 Jahre davon leben.
Eine Zecke braucht in ihrem Lebenszyklus drei verschiedene Wirte. Als Larve bedient sie sich an kleinen Tieren wie z.B. Mäusen. Erst saugt sie sich an ihnen voll und dann lässt sie sich abfallen. Daraufhin verpuppt sich die Larve zur Nymphe.
Im Frühling darauf sucht sich die Nymphe einen neuen Wirt, saugt sich auch an diesem voll und lässt sich wieder abfallen.
Erst dann wird aus der Nymphe eine Zecke. Und diese sucht sich nun ein größeres Tier, wie z.B. Hund, Katze, Pferd (oder leider auch den Menschen).
Unser TIPP:
Zecken oder generell Parasiten bevorzugen immer geschwächte Tiere oder Tiere mit einem geschwächten Immunsystem. Bei vielen führenden Fachhändlern finden Sie von unserer JR FARM einen Kräutermix aus Sonnenhut & Luzerne-Klee. Sonnenhut wirkt sich positiv auf das Immunsystem Ihres Tieres aus und Sie stärkt Ihren Liebling somit „von innen heraus“!
Beginnen Sie also gerne schon im Januar mit dieser Stärkung und mischen Sie unseren Mix unters Futter. Ihr Tier wird dann bestimmt nicht mehr so interessant sein für miese Plagegeister!